Wie geht Schnell-Lesen?


Die digitale Welt besteht aus Tausenden von Buchstaben. Viele von uns sitzen am Schreibtisch und müssen eine Menge Mails, Fachartikel, Verträge, Gutachten, Protokolle, Akten oder Skripte lesen. Selbstverständlich unter Zeitdruck und mit der Maßgabe, so produktiv wie möglich zu sein.

Wie ist es bei Dir? Wenn Du alles, was Du täglich beruflich liest, zusammenrechnest: Auf wie viel Lesezeit pro Tag kommst Du persönlich?

Wozu schnelleres Lesen?

Effizientes Lesen ist eine Grundvoraussetzung, wenn wir uns weiterentwickeln und beruflich erfolgreich sein wollen. Es gibt kein anderes Medium, mit dem wir so gezielt die Informationen finden können, die in diesem Augenblick wesentlich sind. Stell Dir vor, Du willst begeistern, etwas präsentieren, einen Vortrag halten. Dann wirst Du für die Recherche über Dein Thema mehr lesen, als Du selbst schreibst.

Wusstest Du: Lesen als Informationsquelle ist wesentlich schneller, als Videos zu schauen oder Podcasts zu hören. Wir sprechen etwa 150 Wörter pro Minute (wpm). Beim Lesen schaffen wir 300 wpm, geübte Leser kommen auf 500 wpm und mit Schnell-Lese-Techniken sind 1.000 wpm ganz „normal“.

Unsere berufliche Lesezeit beträgt im Durchschnitt zwei Stunden pro Tag. Mit einer Verdoppelung der Lese-Effizienz sparst Du etwa eine ganze Stunde täglich ein.

Was bedeutet schnelleres Lesen?

Ab den 1950er Jahren war Evelyn Wood eine Pionierin, die Schnell-Lese-Trainings gab. In den 1960er Jahren trat Tony Buzan auf den Plan, entwickelte die Mind-Map und prägte den Begriff des Speed Reading®. Beide erreichten mit ihren Methoden sehr viele Menschen und systematisierten schnelleres Lesen.

Eine Gemeinsamkeit der ersten Schnell-Lese-Techniken ist das Augenmuskeltraining. Das Auge liest nur im Ruhezustand. Es fixiert Wörter und springt dann weiter zum nächsten Wort oder zur nächsten Wortgruppe. Wenn man die sogenannte Fixationsspanne erweitert, dann erzielt man eine höhere Lese-Geschwindigkeit.

Was diese Techniken außer Acht lassen: Es ist nicht alles in einem Text relevant. Viel effizienter ist es daher, wenn Du Dich auf die Passagen konzentrierst, die Deinem Zweck dienen.

Wie moderne Techniken uns das Leben erleichtern

Wer keine Lust oder Zeit auf Augenmuskeltraining hat, kann auch mit anderen Methoden schneller lesen. Schneller Lesen als Selbstzweck ist anstrengend und viele geben wieder auf. Deshalb setzen moderne Lese-Techniken auf innere Faktoren beim Lesen, die den Nutzen des Gelesenen in den Vordergrund stellen und so für Entspannung und Konzentration sorgen. Beim Lesen kann die vorbewusste Informationsaufnahme genutzt werden, um schneller zum Ziel zu kommen.

Bevor Du einen Text liest, halte kurz inne und frage Dich vorher, was Du aus dem Text erfahren willst. Behalte während des Lesens immer diesen Fokus bei. Allein diese kurze Übung wird Deine Lese-Effizienz spürbar steigern.

Wer sich mit modernen Schnell-Lese-Techniken befasst, liest deutlich fokussierter und die Lust am Lesen kehrt zurück. Druck und Ablenkungen werden ausgeschaltet. Der Überblick bleibt gewahrt und ein entspannter Umgang mit der Informationsflut ist selbstverständlich. So können wir unser persönliches Wissensmanagement neu definieren.

Über die Autorin: Astrid Brüggemann trainiert seit 2014 offline und online effizienteres Lesen und Lernen. Sie entwickelte die moderne Schnell-Lese-Methode Motion Reading®. Unser Gehirn ist eine Lernmaschine, die ohne Stress und Druck am besten funktioniert. Ihr Motto ist daher: Entspannt Höchstleistung erbringen. Sie ist Betriebswirtin (IWW der FernUni Hagen) und hat Germanistik, Europ. Ethnologie und Mediävistik (M.A.) studiert.

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