Vom Krisen-Magnet zur Mut-Macherin

Ein Beitrag von Garbriela Antczak

»Krise als Chance« und »ehrliche Selbst-Führung« als wesentliche Schlüssel für gelingende Beziehungen zu anderen erkennen.

Die letzten 15 Jahre meines Lebens waren durchzogen von unterschiedlichen Krisen. Privaten, unternehmerischen und finanziellen Krisen, nicht selten alles zur gleichen Zeit. Immer wieder habe ich mich gefragt: was ist bloß los in meinem Leben? Selbstzweifel, Gefühle von Schmerz, Trauer, Ohnmacht, manchmal Hilflosigkeit und vor allen Dingen Angst haben mich eingenommen. Angst versagt zu haben, Angst nicht gut genug zu sein, Angst steckengeblieben zu sein, Angst falsche Entscheidungen getroffen zu haben und Angst nicht erfolgreich sein zu können.

Auf der anderen Seite war und bin ich eine Powerfrau, eine die sich nicht unterkriegen lässt. Da ist so viel Kraft in mir, soviel positive Energie und so viel kreatives Potential, das sich entfalten möchte. Als Inhaberin eines Bildungsunternehmens sind die Themen »persönliche Entwicklung«, »Entfaltung der eigenen Talente« und »Selbstführung« Kernelemente meines beruflichen Wirkens. Es ist mein Selbstverständnis mich immer wieder zu reflektieren und mich auch supervidieren zu lassen.

Verschiedene Seminare zur Persönlichkeitsentwicklung, eine fundierte Coaching-Ausbildung, die ich schon vor meiner Selbstständigkeit absolvierte und Berater und Coaches, die ich mir im Laufe der Jahre ins Haus geholt habe, um mir meine »blinden Flecken« anzusehen, haben mich stets begleitet. Alles hat mir auf seine Weise weitergeholfen, manchmal mehr durch die Erkenntnis nicht den richtigen Berater an meiner Seite gehabt zu haben, aber am Ende war nichts umsonst und alles hat zu Erkenntnissen geführt, die ich mich stets bemüht habe mit bestem Wissen und Gewissen umzusetzen.

Und so ging es zwar immer weiter, aber der nachhaltige Durchbruch blieb aus. Denn sobald ich meine Konzepte und Akquise-Strategien optimiert, neue Kunden gewonnen, schwarze Zahlen geschrieben und wieder Luft geholt hatte, kam der nächste Tiefschlag. Was war bloß los in meinem Leben? War ich zur Erfolglosigkeit verdammt oder gar ein Krisen-Magnet? Lohnt es sich denn wirklich weiter zu machen? Obwohl es manchmal mühselig war und trotz all dieser Irritationen und vieler schmerzvoller Gefühle und Gedanken, wurde mir immer bewusster »aufgeben ist keine Option!« Wieder und wieder habe ich hingesehen.

Inspiriert durch das Buch von Hape Kerkeling »Ich bin dann mal weg«, entschied ich mich einen Teil des Jakobswegs zu gehen. Ich fuhr nach Konstanz am Bodensee, lief Richtung Zürich, meistens am See entlang, über den Steg auf dem Zürichsee und wieder zurück nach Konstanz. Ich nahm mir dafür knapp drei Wochen Zeit, habe im Vorfeld alles akribisch geplant und lief los. Alleine, ohne Begleitung, nur mit mir. Ich nahm mir vor, keine Kontakte zu anderen Menschen zu suchen, auf Fernsehen, Alkohol, Fleisch- und Süßigkeiten-Konsum weitestgehend zu verzichten. Ich wollte wissen, ob ich es mit mir alleine aushalte, wie es ist, so viel zu laufen (denn das war bis zu diesem Zeitpunkt nicht gerade ein Hobby von mir), was so alles in mir vorgeht und ob es etwas verändert in mir. Im Nachhinein kann ich sagen: »das war eine der grandiosesten Erfahrungen meines Lebens!« Ich hatte »Gott-nahe« Momente und kam als eine andere zurück als die, die ich war bevor ich loslief.

Trotzdem hatte mich der Alltag bald wieder. Ich zehrte von den Erinnerungen und setzte auch hier einiges um, vieles verlor sich aber wieder, weil der Nährboden, auf den es fiel, noch nicht genügend bereitet war. »Der Acker gehört bestellt und umgepflügt bevor neue Samenkörner gesetzt werden«, denn sonst wird es zum Zufallstreffer, ob und was daraus erwachsen kann. Und genau so war es auch. Nichts desto trotz beginnt jeder Weg mit dem ersten Schritt und den war ich ja bereits gegangen. Ich habe gespürt, dass es wichtig ist weiter zu machen und dran zu bleiben, auch wenn ich nach so manch einem Tiefschlag oder einer handfesten Krise am liebsten liegen geblieben wäre. Ich hatte keine Lust mehr zu kämpfen, wieder aufzustehen, weiter zu machen, mit all‘ meinen Selbstzweifeln und Ängsten.

Doch eine echte Kämpfernatur gibt nun mal nicht auf und da das Glas für mich immer halb voll ist, habe ich weiter gemacht und damals akzeptiert, dass mein Leben wohl das Leben »der kleinen Schritte« ist. Ich fing an mich für Meditationen zu öffnen, Podcasts zu hören, mich mit spirituellen Filmen und Literatur zu beschäftigen. Ich begann zu affirmieren, zu manifestieren und habe den »Raum der Stille« für mich entdeckt. Ganz nach dem Motto »steter Tropfen höhlt den Stein«.

Still und leise begann etwas zu funktionieren, von dem ich erst viel später begriffen habe, dass es funktioniert. Ich begann Schritt für Schritt den Acker meines Lebens zu bestellen, anfangs unbewusst und mit jeder neuen Erkenntnis ein bisschen bewusster. Ich habe nicht nur gelernt, dass man einmal mehr aufstehen muss als hingefallen zu sein, sondern auch, dass
… es zu jedem Problem eine Lösung gibt
… ein Problem nur eine weitere Gelegenheit ist, Neues auszuprobieren
… Fehler Erfahrungen sind, aus denen ich lernen darf
… ich durch die Angst hindurch muss, wenn ich die Angst besiegen will
… es keine Sicherheit im Leben gibt, nur Vertrauen in das Ungewisse
… und dass hinter jeder Krise eine Chance auf mich wartet, die ergriffen werden will, um mein Leben reicher, erfüllter und freudvoller zu machen.

»Willst du die Sonne sehen, musst du den Kopf heben!«
Niemand kann mein Leben besser machen als ich es selbst kann und niemand ist für den Verlauf meines Lebens verantwortlich außer ich selbst. Es geht nie um Schuld, sondern immer nur um Selbstverantwortung und Selbstführung. Es geht nicht um Selbstzweck, sondern darum sich einzubringen für die Allgemeinheit. Es geht um dienen und nicht um »raffen«. All das und vieles mehr hat Stück für Stück dazu geführt, dass ich erkannt habe, dass ich hier bin, um als »Botschafterin in eigener Sache« auf die Bühne zu gehen und meine Geschichte zu erzählen, um Menschen zu begeistern, zu berühren, zu inspirieren, zu motivieren und ihnen Mut zu machen, den Weg zu sich selbst zu gehen, um die beste Version von sich zu werden, die sie sein können.

Das ist das Geschenk, das mir in mein Leben mitgegeben wurde und das viele Jahre warten musste, um endlich ausgepackt und seiner wahren Bestimmung zugeführt zu werden. Nämlich anderen Menschen als »Botschafterin«, Life-Coach und Mutmacherin zu dienen, ohne Anhaftung an Ergebnisse, damit daraus ungeahnte Chancen im Feld aller Möglichkeiten entstehen können, die in Resonanz gehen mit Fülle, Freude und Liebe.

Namasté! Eure Gabriela

Inhaberin des Bildungsunternehmens »ANTCZAK P.O.W.E.R.-Teaching UG« für persönliches Wachstum, Mutmacherin, Rednerin mit Herz, Beraterin und Life-Coach!

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