René Borbonus – Respekt-Trainerausbildung als Investition in eine bessere Zukunft

Lieber René, Respekt ist seit vielen Jahren dein Herzensthema. Warum ist er so wichtig?

Es braucht nicht viel in diesen Tagen, um zu verstehen, warum Respekt das Schmiermittel unserer Gesellschaft ist. Respekt geht uns nahe, weil er ganz nahe an unserer Identität wächst. Spürbar ist seine Wirkung überall. Besonders gut untersucht ist sie in der Wirtschaft. Dort ist Respekt bereits seit vielen Jahren als größter Treiber der Mitarbeitermotivation bekannt. Wenn beispielsweise Mitarbeiter ihr Unternehmen verlassen, glauben ihre Vorgesetzten in der Regel, es liege am Gehalt. Tatsächlich liegt es in der weit überwiegenden Zahl der Fälle an der Beziehung zum Vorgesetzten. Unglaubliche 92 Prozent der Mitarbeiter würden bleiben, wenn ihre Führungskraft ihnen mehr Achtung oder Empathie, sprich: Respekt entgegenbringen würde. Das ist das Ergebnis der Studie State of Workplace Empathy von 2021 – nur die jüngste von unzähligen Untersuchungen, die Jahr für Jahr die Bedeutung des Respekts am Arbeitsplatz unterstreichen. Tatsächlich macht Respekt Menschen sogar gesünder. Zum Beispiel senkt er, auch das haben Respektforscher gemeinsam mit Medizinern in umfangreichen Erhebungen überprüft, das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erheblich. Respektlosigkeit dagegen erhöht das Risiko von Herzinfarkten und anderen, typischen Langzeitfolgen von emotionalem Stress. Respektvolle Kommunikation ist also nicht einfach ein weicher Faktor, sondern ein messbares Kriterium für die Leistungsfähigkeit von Organisationen. Ein respektvolles Miteinander kann jede Art von Kooperation erfolgreicher machen – ob es sich dabei um ein gemeinsames Projekt handelt, um gemeinsames Lernen, um ein Unternehmen mit tausend Mitarbeitern oder einfach nur um ein funktionierendes Zusammenleben in einer immer komplexeren, immer meinungsstärkeren Welt. Respekt ist ein Wert, der Werte schafft.

Wie steht es denn nach all den Krisen der letzten Jahre um den Respekt in unseren öffentlichen Debatten?

Diese Frage stelle ich mir selbst oft: Was ist bloß advertorial Trainerausbildung 22 mit unserer Debattenkultur los? Ich für meinen Teil leide darunter, dass wir immer achtloser miteinander reden. Nehmen wir nur das Beispiel der Corona-Pandemie. Auch in der Kommunikation hinterlässt das Virus uns eine Krise. Trauer, Wut und Unsicherheit haben sich tief in aktuelle Debatten gefressen, die auch zuvor schon anspruchsvoll genug waren, und von dort aus leider auch in unseren täglichen Umgang miteinander. In anderen aktuellen Fragen geht es nicht viel zivilisierter zu. Beispiel Migration: In der sogenannten »Flüchtlingskrise« mit ihrer Weltuntergangs-Metaphorik wurde die See der öffentlichen Meinung Welle für Welle immer weiter aufgepeitscht. Viele, die sich vormals nahestanden, drifteten dabei meilenweit auseinander – Nachbarn, Freunde, Familien gar. Angst und bange wird mir auch, wenn ich höre, wie wir über den Klimawandel reden – die größte Herausforderung der nächsten Jahre und Jahrzehnte. Es geht dabei um nicht weniger als um das Leben und ultimativ Überleben unserer Kinder und Kindeskinder. Doch statt an einem Strang zu ziehen, was tun wir? Wir ziehen Gräben, verschanzen uns darin und schießen Vorwürfe ab. Kurz: Wir widerlegen uns nicht mehr, wir bezichtigen einander nur noch. Unsere Debattenkultur muss heilen, damit wir als Gesellschaft heilen können. Genauso wie unsere Vitalwerte anzeigen, wie gut unser Organismus funktioniert, zeigt unser Umgang mit Werten im öffentlichen Diskurs, wie wir als Gemeinschaft so ticken. Leider ist die Diagnose sehr einfach, und sie lautet: Respektmangel.

Was können wir als Einzelne im Alltag denn überhaupt für mehr Respekt tun? Und was tust du selbst in deiner Eigenschaft als Kommunikationstrainer?

Das Mittel des Respekts ist die Kommunikation, und Kommunikation ist das Gestaltungsmittel all unserer Beziehungen. Nichts anderes hat größeren Einfluss auf unsere Lebensqualität. Und doch spüren wir alle doch jeden Tag: Respektvolle Kommunikation ist kein Selbstläufer. Zu vieles nagt im Alltagsstress an unserer inneren Stärke, an unserer Geduld, an unserer Selbstachtung. Auch wenn wir uns nicht respektlos verhalten wollen, fehlt uns oft das Handwerkszeug, um respektloses Verhalten zu verhindern und zu bewältigen. Respektvoll miteinander reden will gelernt sein. Eine Kultur des Respekts zu entwickeln, setzt Übersicht, Reflexion und Erfahrung voraus. Das ist der Gedanke, aus dem meine Vision von einer Community im Zeichen des Respekts geboren wurde. In ihr kulminiert alles, was ich in den vergangenen 15 Jahren über Respekt gelernt, gesagt und geschrieben habe. Ich möchte eine Gemeinschaft von Menschen begründen, die sich aus Überzeugung als Multiplikatoren für Respekt engagieren wollen – sei es in ihren Unternehmen, Schulen, Verbänden, Vereinen oder Familien. Zu diesem Zweck habe ich eine Ausbildung geschaffen, in der sich jede und jeder zur lizensierten Respekt-Trainerin oder zum lizensierten Respekt-Trainer ausbilden lassen kann. Im ersten Jahrgang fand eine bunte Mischung aus Trainern, Führungskräften, Personalern, Unternehmern, Bürgermeistern, Ärzten, Pädagogen, Investmentbankern und anderen Teilnehmern zusammen, die die Botschaft des Respekts in ihr Milieu tragen möchten. Die Zusammenarbeit mit einer solchen professionellen Respekt-Trainerin oder einem professionellen Respekt-Trainer ist der zweitbeste Weg, mehr Respekt ins eigene Umfeld oder die eigene Organisation zu bringen. Der beste ist: selbst Trainerin oder Trainer für Respekt zu werden

Wie ist diese Respekt-Trainerausbildung aufgebaut, und was beinhaltet sie?

Die Teilnehmenden lernen Strategien für gelingende Dialoge kennen. Sie erfahren, wie sie mittels Selbstbeherrschung, Konfliktfähigkeit und Überzeugungskraft auch in schwierigen Situationen bestehen. Im Laufe der Ausbildung erwerben sie das Handwerkszeug, um respektvolle Kommunikation in den verschiedensten Kontexten einzusetzen – etwa in Mitarbeiter- und Jahresgesprächen, bei komplizierten Lösungsfindungen oder in komplexen Diskussionen. In vielen Übungen, Lerneinheiten und mit einer Menge Spaß nehmen sie sämtliche Kompetenzen mit, die sie brauchen, um eine respektvolle Kultur in ihren eigenen Workshops, Trainings, Schulungen oder bei Vorträgen zu vermitteln. Das dreistufige Respekt-Modell verdeutlicht, wie die einzelnen Strategien, Konzepte und Techniken im Rahmen des Trainings aufeinander aufbauen und ineinandergreifen.

Ist das Respekt-Training also gleichzeitig auch ein Kommunikationstraining?

Der Nutzen all dieser professionellen Dialogkompetenzen geht natürlich weit über ein respektvolles Klima hinaus. Gelingende Kommunikation ist ein Instrument von unschätzbarem Wert in jeder Art von Umfeld. Die Teilnehmenden erhalten eine systematische Einführung in gelingende Kommunikation. Sie erfahren, wie man Dialoge führt, damit sie wirklich funktionieren. Sie trainieren, wie Sie selbst Respektlosigkeiten vermeiden und sich vor Angriffen und Verletzungen anderer schützen, und sie nehmen wertvolle Tipps zum Umgang mit anderen Meinungen und Kommunikationsstilen mit.

Wo findet die Respekt-Trainerausbildung statt?

Die Respekt-Trainerausbildung findet im wunderschönen Seminarhaus »Lichtung an der Pegnitz« in Hersbruck statt, das im letzten Jahr eröffnet hat. Wir haben dort einen Ort der Begegnung und Kommunikation geschaffen, wie es keinen zweiten gibt. Wer es noch nicht kennt, kann sich unter www.lichtung-pegnitz.de einen ersten Eindruck verschaffen.

Welche Qualifikation erwirbt man bei der Ausbildung?

Am Ende des zweimal zweieinhalb Tage währenden Trainingsprogramms sind die Teilnehmer in respektvoller Kommunikation voll qualifiziert. Zusätzlich haben sie die Möglichkeit, in ein Lizenzmodell einzutreten und lizenzierte Respekt- Trainerinnen oder -Trainer zu werden. In diesem Fall können sie das Ausbildungsprogramm und sämtliche Materialien auch für ihre eigenen Workshops und Trainings nutzen, und ihre eigene Ausbildung geht dann kontinuierlich weiter. So bekommen sie inhaltlichen Support von mir und Dr. Sarah Awad, die das Programm bei uns wissenschaftlich begleitet. Wir legen also großen Wert auf die Substanz und entwickeln das Thema immer weiter, sowohl in die Breite als auch in die Tiefe. Die lizenzierten Trainerinnen und Trainer bekommen ständig aktualisierte Informationen und neue Übungen. Einmal im Jahr wird es eine zweitägige Respekt-Trainer-Convention geben, bei der auch externe Expertinnen und Experten ihr Know-how einbringen werden. Alle Details zur Ausbildung und zum Lizenzmodell gibt es unter

www.respekt-trainer.de

Was motiviert die Teilnehmenden, sich für die Respekt-Trainerausbildung zu bewerben?

Vor allem sind es zwei Gründe. Der erste ist der Nutzen. Respekt ist eine Schlüsselkompetenz überall dort, wo es auf ein funktionierendes Miteinander ankommt. Das gilt in der vermeintlich so standardisierten, nüchternen Geschäftskommunikation genauso wie in unseren Schulen, in politischen Initiativen oder im Privatleben – und am Ende in unserer gesamten, wertebasierten Gesellschaft. Mit Respekt geht fast alles besser. Der zweite Grund ist eine tiefe Überzeugung, man könnte sogar sagen: eine Sehnsucht nach Respekt. Wer dankbar dafür ist, dass wir in einem freien Teil der Welt leben, hat die Bedeutung des Respekts längst verstanden. Der nächste logische Schritt ist der eigene Beitrag. Die Respekt-Trainerausbildung ist meine Einladung zu einer Community, in der wir gemeinsam eine respektvollere Welt gestalten.

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