Rainer Merkhofer – Hast du Angst, Entscheidungen zu treffen?

So kennen wir erfolgreiche Führungspersönlichkeiten:

Sie fackeln nicht lange herum, sie handeln! Viele denken, dass es genau das ist, was Führungskräften besonders liegt. So sollte es sein, denn ohne die Führungskompetenz Entscheiden kommen Führungskräfte nicht weit. Aber oft ist das eben nicht der Fall. Viele zeigen sogar eine ausgeprägte Entscheidungsabneigung. Sie wollen sich erst nach allen Seiten und gegen alle Eventualitäten absichern, bevor sie eine Entscheidung fällen. Andere entscheiden nicht, sondern schieben Entscheidungen auf, bis »alles reif ist für die Entscheidung«, wobei es dann oft schon zu spät ist. Was sind die Gründe, die manche sich so verhalten lassen?

1. Es ist etwas Endgültiges.

Wir glauben, dass wir Entscheidungen für immer und ewig treffen. Und dass wir uns lächerlich machen oder unprofessionell wirken, wenn wir unsere Entscheidung revidieren.

2. Es ist immer nur »entweder – oder«.

Schwarz oder Weiß. Das eine Tun und das andere Lassen. Licht und Schatten. Eine Entscheidung hat so etwas Binäres. Was wir nicht dürfen, ist BEIDES tun.

3. Viele glauben, es gibt ein »Richtig« oder »Falsch«.

Wir glauben ernsthaft, dass es richtige und falsche Entscheidungen gibt, die uns ins immerwährende Glück oder in die ewige Verdammnis führen.

4. Es gibt nie genug zu wissen und in Erwägung zu ziehen.

Für Entscheidungen braucht es Zahlen, Daten, Fakten. Am besten beziehen wir noch eine Expertenrunde mit ein. Und wir lassen uns noch Zeit beim Recherchieren, weil der eine Aspekt noch fehlt, der uns die Entscheidung dann erheblich erleichtern soll.

5. Nachher ist man immer klüger.

Wir wissen, wie das Amen in der Kirche, dass nachher jemand kommen wird und uns mitteilt: Na, das hätte ich Dir auch vorher sagen können.

DAS SIND DIE VORTEILE ZU ENTSCHEIDEN:

Leider tendieren wir oft dazu, nicht zu entscheiden. (Was übrigens auch eine Entscheidung ist.) Allerdings wird Dich Dein Gewissen zerfressen, wenn Du diesen Weg gehst. Hilf Dir stattdessen selbst, Entscheidungen mit Zuversicht zu treffen:

1. Großes erreichen.

Wenn Du Entscheidungen triffst, gestaltest Du einen Lebensweg, der Deine Werte und Prioritäten widerspiegelt. Triffst Du keine Entscheidungen, ist es für Dich schwerer, Deine Ziele zu erreichen.

2. Spare Zeit und Energie.

Entscheidungen schneller zu treffen bedeutet, dass Du aufhörst, deine Zeit zu vergeuden. Es beseitigt auch den Stress, die Verwirrung und die Angst, die durch das ständige Hin- und Her entsteht.

3. Fühle Dich sicherer.

Triffst Du Entscheidungen, dann signalisierst Du Deinem Unterbewusstsein, dass Du an Dich selbst und Deine Fähigkeiten glaubst. Damit schaffst Du eine bessere Kontrolle über Dein Leben und stärkst Dein Selbstvertrauen.

4. Wachse.

Verwandle die Angst vor dem Scheitern in die Bereitschaft, jede Entscheidung als eine Gelegenheit zu betrachten, mehr über Dich selbst und die Welt um Dich herum zu erfahren.

5. Schritt für Schritt zur »Lösung«.

Auch wenn Du nicht sicher bist, ob eine Entscheidung richtig ist, erst wenn Du es probierst, wirst Du es erfahren. Und wenn es dann doch falsch war, so erhältst Du wertvolles Feedback und kannst Dich verbessern.

SO WIRST DU ENTSCHEIDUNGSFREUDIGER

1. Verändere Dein MindSet und stelle Dich Deinen Ängsten.

Wenn jemand Gefahr läuft, von einer Klippe zu fallen, hat Angst einen Sinn. Die Angst vor jeder Veränderung, die Angst, falsch zu entscheiden, kann Dich jedoch lähmen. Fehler sind ein Teil des Lebens und oft lernst Du aus Niederlagen mehr als aus Siegen. Bemühe Dich bewusst, diese Angst aus Deinem Entscheidungsprozess herauszuhalten. Auch wenn Du zweifelst, gehe immer einen kleinen Schritt weiter. Du wirst viele Möglichkeiten erkennen, in Deinem täglichen Leben proaktiver zu sein.

2. Setze Dir eine Frist, bis wann Du Deine Hausaufgaben

gemacht hast. Richtige Entscheidungen erfordern verlässliche Informationen. Überlege, wie viel Zeit zum Sammeln von so vielen Informationen wie möglich und zum Nachdenken Du Dir zugestehst. Und versprich Dir, Dich danach zu entscheiden. Wird eine weitere Woche voll Kopfzerbrechens Dir wirklich helfen, Dich zu entscheiden?

3. Mache eine Liste der Konsequenzen.

Mache Dir die Vor- und Nachteile klar, weise ihnen je nach Wichtigkeit einen Wert zu und zeichne ein Entscheidungsraster der Dir zur Verfügung stehenden Optionen. Was kannst Du potenziell gewinnen oder verlieren? Betrachte die Dinge aus der Best-Caseund Worst-Case Perspektive. Was kann Dir schlimmstenfalls passieren?

4. Fang klein an, steigere Dich und stelle fest, dass es fast keine Rolle spielt.

Beginne allmählich mit schnellen Entscheidungen in Bereichen, in denen du Dich sicher fühlst. Erkenne Entscheidungen, die keine großen Konsequenzen nach sich ziehen. Arbeite Dich zu wichtigeren Entscheidungen hoch und baue Vertrauen in Deine Fähigkeiten und Dein Urteil auf. Und erkenne so, dass selbst bei einer nicht optimalen schwerwiegenden Entscheidung sehr oft nicht wirklich viel passiert. Außer vielleicht, dass nochmals neu entschieden werden muss. Na und?

5. Höre auf Deinen Bauch, behalte Deine Ziele im Auge, folge Deinem Herzen.

Rationale Analysen sind hilfreich, aber Du willst Dich bei allen Entscheidungen, die Du triffst, wohlfühlen. Du willst glücklich und zufrieden sein. Dann war es eine gute und erfolgreiche Entscheidung. Stimmt´s? Was ist deine Vision von Deinem idealen Leben – beruflich und privat? Stelle Dir vor, wie Du Dich nach einer Entscheidung fühlen wirst, die deine Ziele und Werte unterstützt. Dann triff Deine Entscheidung!

ZUSAMMENFASSUNG

Eine Wahl zu treffen und konsequent weiterzuverfolgen, führt zu guten Ergebnissen. Es ist kontraproduktiv, immer nur besorgt zu sein, eine falsche Entscheidung zu treffen. Wenn Du Dich nicht entscheidest, kommst Du nicht weiter. Wenn Du Dich einmal wirklich nicht entscheiden kannst, wirf eine Münze und gehe an die Arbeit. Du wirst schnell die Vorteile von raschen Entscheidungen zu schätzen wissen. Meistens ist es das Wichtigste, die Entscheidung überhaupt zu treffen und nicht welche Option letztendlich gewählt wird. Triff also die nächste Entscheidung auf Basis Deines Gefühls. Sei vielleicht bewusst unvernünftig. Schaue, was dann passiert und freue Dich, wenn Dein Herz und Dein Bauch Dir ein gutes Gefühl geben.

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