Julia Schmitz

Der erste Eindruck zählt,
der letzte bleibt. Und dazwischen?

Wirkungsvoll frei reden und begeistern

Viele von uns haben eine Botschaft, mit der sie in die Welt gehen und andere inspirieren wollen. Doch oft ist da die Angst davor, einen Blackout zu haben, den Faden zu verlieren oder das Publikum zu langweilen. Die gute Nachricht ist: Ein guter Redner oder eine gute Moderatorin zu werden kannst du lernen – mit drei ebenso simplen wie effektiven Methoden aus der Sprecherausbildung und deiner ganz persönlichen Note.

Der erste Eindruck zählt, der letzte bleibt.

Wie lange hast du Zeit, um die Aufmerksamkeit deines Publikums zu gewinnen? Einen Herzschlag. Dieser entscheidet über Sympathie oder Antipathie, Zuhören oder Abschalten, Authentizität oder Unglaubwürdigkeit. Und wie bleibst du mit deinem Beitrag im Gedächtnis? Indem du einen echten Mehrwert bietest, der am Ende klar im Raum steht. Das hört sich anspruchsvoll an und genau deshalb kommen viele gehörig ins Schwitzen, sobald sie frei vor Publikum sprechen sollen – egal, ob bei einer Rede oder vor der Kamera.

Wir sind fasziniert davon, wenn Menschen schon mit den ersten Sätzen ihre Zuhörer in ihren Bann ziehen – und selbst oft überfordert damit, den richtigen Einstieg zu finden, geschweige denn ein furioses Finale. Doch erinnere dich einmal zurück: Hast du schon einmal irgendwo eine Anekdote zum Besten gegeben und alle wollten wissen, wie sie endet? Hier hast du garantiert (un)bewusst einen Spannungsbogen aufgebaut. Nichts anderes machst du als Redner oder Moderator. Du darfst dann »nur noch« frei sprechen, damit es ganz authentisch wirkt. Deshalb lernen diese im Laufe ihrer Ausbildung, zum Beispiel an einer professionellen Moderatorenschule wie dem logo-Institut, bewährte Techniken und Methoden für den Aufbau eines Redebeitrags oder einer Anmoderation kennen. Im Folgenden bekommst du drei davon an die Hand, die auch für Einsteiger leicht in die Praxis umzusetzen sind:

1. Das Gespräch mit dem idealen
Zuschauer

Stell dir vor, du sitzt bei deinem Lieblingszuschauer auf der Couch und ihr unterhaltet euch über dein Thema. Welche Fragen hätte dein Gegenüber wohl und welche davon würde diese Person als Erste stellen? Welche Details interessieren denjenigen ganz besonders? Und welches Fazit würdest du ihm mit auf den Weg geben? Was wäre dein letzter Satz oder Ratschlag, der alles Gesagte auf den Punkt bringt? Stelle dir innerlich diesen Dialog vor und kombiniere deine Antworten zu einem runden Beitrag.

2. Die Stern-Methode

(nach Michael Rossié)

Beim Strukturieren deiner Inhalte kann dir die Sternmethode helfen. Du kannst sie für alle Situationen einsetzen, in denen du frei über ein Thema sprechen willst. Entscheide dich für eine Kernaussage, die im Zentrum stehen soll. Darum herum ordnest du sternförmig die fünf wichtigsten Informationen in Stichpunkten an. Rede so lange wie möglich über einen der Punkte, bevor du zum nächsten weitergehst. Zum Üben kannst du den Vortrag immer an einer anderen Sternspitze beginnen. So ergeben sich auch die kreativsten »Ohröffner« deiner ersten Minute.

3. Das Thema-Rhema-Prinzip

Für den passenden Übergang zum nächsten Punkt ist das dein Geheimrezept. Sätze werden nämlich verständlicher, wenn du etwas Bekanntes mit etwas Neuem verknüpfst. Dieses Neue wird im nächsten Satz zum Bekannten und mit einem weiteren neuen Aspekt kombiniert, zum Beispiel: »Ich moderiere gerne Events. Events, die begeistern. Und wenn die Begeisterung vom Moderator ins Publikum überspringt, hat er seine Sache gut gemacht.« Du solltest diese Technik allerdings nur sehr dosiert einsetzen, sonst wirkt es merkwürdig. Richtig eingesetzt ist sie dagegen merkwürdig. Zusammengefasst: Wenn es dir gelingt, so zu informieren, zu unterhalten und zu begeisern als würdest du es einer Freundin erzählen und du gleichzeitig auch noch andere Zielgruppen packst, dann hast du alles richtig gemacht. Und dazwischen wirkt deine Persönlichkeit. Wenn Du deine Stimme erhebst, geht es noch um viel mehr als nur um einen spannenden ›Ohröffner‹ und einen prägnanten Abschluss, der im Gedächtnis bleibt. Es geht vor allem um die Magie dazwischen. Was deinen Vortrag oder deine Moderation von allen anderen unterscheidet, bist DU. Denn erst durch deine Ausstrahlung und deine Leidenschaft für dein Thema berührst du deine Zuhörer wirklich. Je authentischer und persönlicher du dich zeigst, desto mehr wird es dir gelingen, eine Verbindung zu deinem Publikum aufzubauen. Und genau das ist es, was ins Herz geht und im Kopf bleibt. Also sei mutig und zeig dich mit deiner Botschaft!

Über die Autorin

Julia Schmitz ist Journalistin mit TV-Journalismus-Diplom der Bayerischen Akademie für Fernsehen in München und TV-Moderatorin, Varieté-Künstlerin und Gymnasiallehrerin. Als Coach unterstützt sie Menschen in Veränderungsprozessen, als jonglierende Speakerin begeistert sie Menschen mit ihren Vorträgen über Flexibilität und die inspirierende Magie des Lebens. So vielseitig wie sie selbst ist, bildet sie auch als Leiterin des logo-Instituts mit ihrem Trainerteam Moderatoren und Studiosprecher mit viel Freude, Inspiration und Know-how aus.

Moderatorentrainerin, Menschen eine professionelle Stimme geben.

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