Die besten Einleitungen für Vortrag, Präsentation, Webinar und Video
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne – hoffentlich!
Stehst du auf Psychothriller oder auf RomComs? Egal, ob du dich für nervenzerfetzende Spannung oder für herzerweichende Romantik entscheidest: Du stehst auf Emotionen. Warum habe ich dich das gefragt? Um dich zum Mitdenken zu verführen. Bei einer Frage suchen wir im Kopf sofort nach einer Antwort. Eine Frage schafft es, aus einem passiven Publikum schon im Intro ein aktives zu machen. Und das beantwortet eine Kernfrage für jeden Speaker:
»Wie schaffe ich es, dass mir mein Publikum von Anfang an an den Lippen hängt?« Indem du gleich zu Beginn eine Emotion bei deinem Publikum auslöst! Ja, aber wie? Darauf gibt es leider keine pauschale Antwort. Aber ich habe eine gute Strategie für dich, um den richtigen Weg zielsicher und zügig zu finden. Überlege dir, welche Emotion du gleich zu Beginn bei deinem Publikum auslösen willst! In meinem KickStart beschreibe ich, welcher Vortrags-Einstieg diese Emotion bei deinem Publikum auslöst. Die ersten 6 Einleitungs-Methoden habe ich in den letzten beiden Ausgaben beschrieben.
Humor öffnet die Herzen – wenn er den Geschmack trifft
Humorvoll ja, Witz lieber nicht. Denn, wenn dein Witz nicht den Geschmack deines Publikums trifft, erntest du eisige Ablehnung. Kitzle also lieber die Komik aus deinem Thema heraus. Wie du das hinkriegst? Durch Übertreibung zum Beispiel: »Ich will mir in einem dieser coolen Coffee Shops nur schnell einen Kaffee holen. Doch dann muss ich mich entscheiden: Small, Tall, Grande, To Go, To Stay, To Drive, One Shot, Double Shot, No Shot, Full Fat, Low Fat, No Fat – ich bin völlig überfordert und sage: Einmal mit allem!« Du kannst auch eine Analogie nutzen, um etwas Abstraktes mit Humor anschaulich zu erklären: »Der Unterschied zwischen der fast richtigen Strategie und der wirklich richtigen Strategie ist wie der zwischen einer Dusche und den Niagarafällen.« Oder du lässt Dinge sprechen: »Ich habe mal den Teamgeist befragt und der sagt dazu …« Noch ein Tipp: Mit Selbstironie bist du auf der sicheren Seite. Wenn du es locker nimmst, dass andere über dich lachen, dann ist das die Grundvoraussetzung, um gleich zu Beginn die Herzen zu öffnen.
Blitzschnell eine belastbare Beziehung aufbauen
Wenn du gleich zu Anfang die Erwartungen, Befürchtungen oder größten Herausforderungen deiner Zuhörer ansprichst, baust du Vertrauen auf. Dein Publikum fühlt sich verstanden und ist jetzt bereit, dir gedanklich zu folgen: »Ich weiß, Sie wären jetzt lieber zuhause auf dem Sofa mit einer leckeren Pizza und einem kühlen Bier…« »Ihr wisst, warum wir alle hier sind: Ich werde euch gleich die Zahlen des letzten Halbjahres präsentieren – und ich sehe an euren Gesichtern, dass ihr es kaum erwarten könnt!« Du kannst auch etwas Persönliches von dir preisgeben: »Ich bin ziemlich aufgeregt, denn das Thema liegt mir sehr am Herzen«. Oder du sprichst eine Gemeinsamkeit an: »Ich verstehe euch gut, mir macht die aktuelle Situation auch ziemlich zu schaffen.« Oder: »Sie denken jetzt sicher: Hallo? Ich glaube, es hackt! Genauso geht es mir auch. Darum lassen Sie uns…« So fühlt sich dein Publikum auf Augenhöhe abgeholt und mit dir verbunden. Wie könnte es sich deinem Vortrag da noch verweigern?
Die richtige Frage aktiviert das Publikum
Wie du in meiner Einleitung gesehen hast, macht eine Frage aus einem passiven Publikum schon im Intro ein aktives, das über die Antwort nachdenkt. Die Frage kann rhetorischer Natur sein. Du musst auch keine Antworten abfragen. Das könnte dein Publikum gerade am Anfang überfordern, wenn es noch nicht weiß, ob es dir vertrauen kann. Aber jetzt ist es aufmerksam und will wissen, was kommt. Du kannst auch zwischendurch weitere (rhetorische) Fragen stellen: “Sie denken jetzt sicher….” oder “Denken Sie jetzt auch…?”. Das hält dein Publikum hellwach und bringt es in einen inneren Dialog mit dir. Oder du stellst gleich zu Beginn eine Schätzfrage, fragst die Einschätzungen deiner Zuhörer ab, lieferst aber erst am Ende die richtige Antwort. Der klassische Cliffhanger. Die von mir viel zitierte Speakerin Vera Birkenbihl hat damit gerne Spannung aufgebaut und ist mit ihrem Publikum erfolgreich in einen echten Dialog gegangen.