Die Zukunft der Weiterbildung im Rhetoriktraining ist Virtual Reality, so scheint es. Wir, das Team von ›Wir machen Redner‹, haben ausführlich Virtual Reality Brillen im Rhetoriktraining getestet. Unser Fazit kommt auf die Gesamtnote »Gut« mit einem kleinen »Ja, aber«. Authentischer vor Menschen zu sprechen und seine Zuhörer leichter von sich zu überzeugen, das ist das, was wir alle wollen. Egal ob im kleinen Kreis, vor den Firmenkollegen während einer Ankündigung oder gar vor Hunderten Menschen in einem riesigen Saal. VR kann als Trainigsformat helfen und sich den Bedürfnissen des Redners anpassen.
Mit der VR-Brille bist du in der Lage, zunächst einmal eine Umgebung auszuwählen, vor der du präsentieren willst. Egal ob im Gruppenmeeting, Pitch, an der Arbeit oder im Plenum/Theater mit riesigem Publikum. VR bietet dir die richtige Bühne, um ein Grundgefühl zu bekommen. Vor dir befindet sich nun ein riesiger Saal, gefüllt mit Zuschauern. Dies ist jedoch nicht immer das erwünschte Publikum. Während Redner natürlich auf ein Publikum von Hunderten Zuschauern hoffen, ist ein kleinerer Kreis für Führungskräfte oder private Vorträge eventuell besser geeignet. Aus diesem Grund lassen sich hierbei die Größe des Publikums und das Umfeld im Vornherein beliebig aus einer Auswahl an Vorlagen aussuchen. Für uns ein klarer Vorteil.
Dann ist es so weit. Du tauchst direkt in diese Umgebung ein. Du stehst vor einem fremden Publikum, auf das du wieder vollkommen souverän eingehen musst. Das spornt deine Kreativität an und es ist eine Chance, dein Potenzial anzuzapfen. Du vergisst nach ein paar Minuten die Zeit und den virtuellen Raum und die Illusion ist perfekt. Das VR Training machte unseren Coaches im Test einen riesen Spaß. Klar, mit fortlaufender Dauer sind die Bewegungen der Zuschauer vorhersehbar, aber für alle, die das Ausblenden können, fühlt es sich nicht mehr künstlich an.
»Welche Rolle spielt der Bühnencoach hier jetzt noch?«, fragst du dich jetzt bestimmt. Das ist der Moment für unser »Ja, aber!« Was macht denn ein Bühnencoach? Er analysiert deine Mimik und Gestik, hört sich deine Geschichte an und gibt dir Feedback auf deine Rede. Bei ›Wir machen Redner‹ hast du es immer gleich mit drei Coaches zu tun. Denen entgeht nichts. Eines ist uns klar – Reden ist ein Handwerk. Wir sehen unsere Aufgabe genau darin, dir zu zeigen, was du aus dir machen kannst. Welches Potenzial in dir steckt und wir du darauf zugreifen kannst. Wir zeigen dir deine Möglichkeiten auf und verbessern dich durch unser professionelles Feedback.
Fazit: Coaches geben Feedback,
VR-Rhetorik-Brillen nicht.
Letztendlich ersetzt die VR-Rhetorik-Brille keine erfahrenen Coaches. Mit ihr alleine lässt sich nicht viel anfangen. Sie eignet sich nicht für ein »Selbststudium«. Es ist keiner da, der dich auf Verbesserungen hinweist. Die Brille kann sogar genau das Gegenteil bewirken. Ohne Rückkopplung kannst du es dir falsch beibringen und sind die Fehler erst einmal gelernt, wird die Anstrengung umso größer, diese wieder aus deinem Erfahrungsschatz zu löschen. Die Brille ist was für Menschen, die bereits ein Coaching oder eine Rednerausbildung absolviert haben. Alleine zu Hause üben und immer wieder wiederholen ist dann bestimmt dienlich und Wertschöpfend. Wir glauben, der Mix macht es. Erst ein solides Tagescoaching, um dann in die VR Welt abzutauchen und das Gelernte zu festigen. Wir verwenden die VR-Brille unterstützend am Ende eines Tagescoachings, um das Gefühl einer größeren Gruppe zu erzeugen. Für uns ersetzt es aber nicht das echte Üben und die Coachingarbeit mit Dialog und Feedback Prozess.