Norman Pohl

Selbstzweifel gehen im Gehen

Ich möchte Dich bitten einmal kurz innezuhalten und Dir folgende Fragen ehrlich zu beantworten: Kennst du Selbstzweifel und hast du in letzter Zeit Selbstzweifel gehabt? Deine Antwort wird vermutlich »Ja« sein.

Ich selbst war mein ganzes Leben lang der festen Überzeugung: Norman Pohl hat schlichtweg keine Selbstzweifel. Doch letztes Jahr wurde ich eines Besseren belehrt und ich bin sehr froh darüber – denn: Selbstzweifel sind extrem wichtig.

Es geschah bei den letzten Vorbereitungsarbeiten einen Tag vor unserem ersten Drive In Event seit dem Beginn der Pandemie. Während ich gerade den Willkommens-Banner mit einem Mitarbeiter am Aufhängen war, ist mein guter Freund und Geschäftspartner Manuel schon einmal zum Auto vor, um weitere Banner zu holen. Kaum zwei Minuten nachdem er vorgelaufen war, sind mein Mitarbeiter und ich hinterher, nichts ahnend, dass uns Schreckliches erwartete.

Der Schock ereilte uns urplötzlich, als Manuel regungslos neben dem Transporter auf dem Boden lag. Sofort haben wir Wiederbelebungsmaßnahmen durchgeführt bis der Notarzt kam, doch jegliche Hilfe war erfolglos – Manuel hat uns tragischerweise verlassen.

Ohne die Botschaft wirklich realisiert zu haben, schossen mir plötzlich tausende Gedanken durch den Kopf, denn am nächsten Tag stand ja unser Event an. Wie verhält man sich nun in so einer extremen Situation? Lassen wir das Event zu Ehren Manuels trotzdem stattfinden oder sagen wir alles kurzfristig ab?

Mein erster Impuls war es stattfinden zu lassen, doch wurde ich schnell von den Stimmen anderer verunsichert. Es gab Stimmen, die es sogar als »geschmacklos« bezeichneten, das Event durchzuführen. Nach langem Hin und Her und wichtigen Worten meines Freundes und Mentors Marcell Engel, konnte ich mich darauf besinnen, dass es einzig und allein meine Entscheidung war zu bestimmen, ob das Event stattfinden würde.

Ich entschied mich dazu das Event auszurichten und ich kann Euch sagen: es war definitiv die richtige Entscheidung.

Weshalb erzähle ich Euch diese Geschichte so ausführlich? Diese Geschichte ist ein extremer Sonderfall, welcher aber eine essenzielle Botschaft enthält, die schon im Kleinen beginnt. Wir müssen uns frei machen von den Stimmen anderer, auch, wenn wir uns bei unserer Entscheidung vielleicht unsicher sind. Die Entscheidung muss sich für DICH richtig anfühlen und für niemanden sonst.

Meine drei Learnings, welche ich aus dieser tragischen, aber dennoch so wichtigen Erfahrung ziehe, möchte ich Euch noch gerne mit auf den Weg geben:

1.) Umgib Dich stets mit Menschen, die dich wachsen sehen wollen. Nur diese Menschen werden Dich bei deinen Vorhaben unterstützen, ohne dich konstant mit Einwänden und negativen Kommentaren »klein« halten zu wollen.

2.) Lasse regelmäßig deine im Leben bisher getroffenen Entscheidungen revue passieren. Was hast du schon alles ganz alleine entschieden? Wie ging es Dir dabei? Hat dich diese Entscheidung weitergebracht? Wenn wir uns dies vor Augen führen, stellen wir fest, dass uns jede Entscheidung, egal wie schwierig sie in jenem Moment zu treffen war, vorangetrieben hat, selbst wenn es vielleicht zunächst nicht danach aussah.

3.) »Wissen ist der Trostpreis, Erleben hingegen der Hauptpreis«. Triff Entscheidungen und komme ins Handeln, auch wenn du nicht weißt, wohin die Reise geht. Denn kein theoretisch angeeignetes Wissen lässt sich mit selbst durchlebten Momenten vergleichen. Kommst du einmal ins Handeln, wirst du sehen wie die Selbstzweifel langsam immer leiser werden.

Daraus ist für mich mein ganz persönlicher Leitsatz entstanden: »Selbstzweifel gehen im Gehen«.

Möchtest du mehr über das Thema erfahren oder suchst du nach konkreter Hilfestellung für ein Problem, so kontaktiere mich direkt per E-Mail unter kontakt@norman-pohl.de

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