Ein Beitrag von Udo Gast
Wenn dir eine Krise in den Hintern Tritt.
Weitermachen wie bisher? Das funktioniert nicht! Wir müssen Verantwortung übernehmen und brauchen Mut zur Veränderung. Aber wo setzen wir da an? In meinem EVA-Modell (Erfolg braucht VerAntwortung) habe ich acht Faktoren für Unternehmenserfolg identifiziert. Was liegt näher, als diese Stellschrauben für eine Veränderungsstrategie zu nutzen.
Vision und Analyse
Grundlage für Entscheidungen sind Informationen über Ausmaß und Umfang der Bedrohung. Nach der Analyse projizieren wir die Konsequenzen auf das Unternehmen und gehen drei Krisenszenarien durch: best case, worst case und possible case. Im nächsten Schritt geht es um die Zukunftsvision. Welches Idealbild habe ich vor Augen und welche Mission leitet sich daraus ab?
Strategie
Nach der Analyse ist es folgerichtig, eine geeignete Realisierungsstrategie zu entwickeln und mit den richtigen Personen umzusetzen.
Führung
Die Krisenforschung lehrt, dass wir uns in bedrohlichen Situationen an entschlossene Führungspersönlichkeiten halten. Diese müssen Vertrauen genießen, Verantwortung annehmen können, über Sozialkompetenz verfügen, eine Prise Charisma bereithalten und mit Entschlossenheit Entscheidungen treffen. Passen Führungsstruktur und Führungspersonen zum Veränderungsprozess?
Wertekultur
In Extremsituationen zahlt es sich aus, auf ein gelebtes Wertekonzept zurückgreifen zu können. Vertrauen gehört zu den Grundpfeilern eines Ethikkonzeptes. Kunden, wie Mitarbeiter müssen sich darauf verlassen können, dass Zusagen eingehalten werden. Und Mitarbeiter wollen Teil der Lösung sein.
Struktur
Strukturen und Abläufe geben uns Sicherheit. Kein Flugzeug startet, ohne dass Pilot und erster Offizier eine Checkliste abarbeiten, um Katastrophen zu vermeiden. In Veränderungssituationen gilt es Ziele zu definieren, Maßnahmen zu koordinieren, und neue Handlungsroutinen und Abläufe festzulegen. Nur dann sind kurzfristige Korrekturen möglich, die sie sich an einer Prüfliste orientieren.
Innovation
Unglaublich, was da in den letzten Monaten an neuen, kreativen Produkten und Verfahren entstanden ist. »Not macht erfinderisch« lautet eine Volksweisheit. Das funktioniert, wenn man sich nicht nur auf seine vorhandenen Angebote fokussiert, sondern auf Prozesse und Qualifikation seiner Mitarbeiter. Das Trigema-Beispiel von Unternehmer Wolfgang Grupp hat gezeigt, wie das im Idealfall gelingen kann. Mund-Nasenschutz-Masken sind Stoffartikel, die bereits bekannt waren (Produktkompetenz). Wie man die zu nähen hat, (Verfahrenskompetenz) war den Mitarbeiter ohne Schulung klar (Wissenskompetenz).
Qualität
Produktqualität ist selbstverständlich; im Veränderungsprozess zielt Qualität auf die Optimierung von Maßnahmen und die Schulung von Mitarbeitern und Führungskräften ab. Eine Feedbackanalyse beim Kunden kann hilfreich sein. Erst testen, dann weiterentwickeln.
Kommunikation
Bei der Unternehmenskommunikation geht es vor allem um die Relevanz. Was ist wichtig und wie soll kommuniziert werden? Wir kommunizieren nach Leitlinien: offen, ehrlich, zeitnah, transparent und verständlich.
Veränderung braucht Entscheidung. Nehmen Sie die Herausforderung an und wachsen mit ihr!